Mechthild Heil MdB (CDU) besuchte Ahrtalkaserne in Bad Neuenahr-Ahrweiler – Ergebnisse der Feinausplanung voraussichtlich im Juni — Zeitablauf der Verlagerung der Aufgaben nach Koblenz bleibt noch ungewiss
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil informierte sich jetzt in der Ahrtal-Kaserne in Bad Neuenahr-Ahrweiler über die weitere Entwicklung, die am Ende zur Schließung des Standortes an der Heerstraße führen wird. Brigadegeneral Erich Heinrich Könen empfing neben Heil auch den CDU-Landtagsabgeordneten Horst Gies sowie Bürgermeister Guido Orthen, um aus Sicht der in Bad Neuenahr beheimateten Abteilung V des Heeresamtes zu informieren. Klar ist laut Könen jetzt schon, dass die Aufgaben seiner Abteilung Nutzung / Logistik im Zuge der Neuorgansiation der Bundeswehr im neuen Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit Sitz in Koblenz aufgehen werden. Gegründet wird dieses bereits Anfang 2013, ohne dass jedoch zu diesem Zeitpunkt schon die Verlagerung an den neuen Standort gegeben sein müsste. Im Gespräch mit dem Führungskreis Heeresamt V wurden die Gäste über die bisherigen Aufgaben informiert, die zusammengefasst darin bestehen, die Einsatzreife der landgestütz¬ten Waffen- und Ausrüstungssysteme des Heeres sicherzustellen. Beim Übergang in die neue Struktur in Koblenz müsse vor allem der nahtlose Übergang der Aufgabenwahrnehmung, vor allen Dingen zur Unterstützung unserer Soldaten in Afghanistan und im Kosovo, gewährleistet sein. Daher postuliert man die Forderung, dass die neuen Arbeitsbedingungen in Koblenz nicht schlechter sein dürfen als in Bad Neuenahr. Insbesondere ergibt sich aus den in Koblenz zur Verfügung stehenden Liegenschaften der Bundeswehr, dass zunächst einmal die Arbeitsplätze für etwa 1.000 neu aufzunehmende Dienstposten der Bundeswehr dort heute nicht vorhanden sind. Im Umkehrschluss könnte dies für den Standort Heerstraße bedeuten, dass dort in einer Übergangs¬phase weiterhin Bundeswehr-Arbeitsplätze gehalten werden. Die bundeswehrinterne Entscheidung darüber, an dem das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) maßgeblich beteiligt ist, wird voraussichtlich bis Ende Juni fallen.Bürgermeister Guido Orthen machte für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler deutlich, dass man darauf hoffe, dass die Bundeswehr noch möglichst lange in der Stadt bleibt. Andererseits sei es für die Planungen für eine Nachfolgenutzung der Liegenschaft als auch für die Beschäftigten wichtig, möglichst schnell Klarheit über den genauen Zeitpunkt der Aufgabe des Standorts zu erhalten. Auch im Gespräch mit der Personalvertretung von zurzeit 293 Soldaten und 58 zivilen Beschäftigten war diese noch fehlende Klarheit eine der Schlüsselfragen. Nach einer ersten Umfrage des Dienstherrn bei den Soldaten will davon ein Großteil dem Amt nach Koblenz folgen. Eine zurzeit laufende Befragung des Personalrates soll diesen Überblick für die zivilen Beschäftigten ergänzen. Die relative räumliche Nähe von Bad Neuenahr zu Koblenz nährt die Hoffnung, dass die meisten Bundeswehrbediensteten ihren bisherigen Wohnort beibehalten können. Sorgen macht man sich beim Personalrat, ob zurzeit nur halbtags¬beschäftigte zivile Mitarbeiter den längeren Arbeitsweg nach Koblenz kostenmäßig schultern können. Mechthild Heil verwies hier auf das zurzeit in der parlamentarischen Beratung befindliche Gesetz zur Begleitung der Reform der Bundeswehr, dass vor allem sozialverträgliche Übergänge in der Personalanpassung und –verlagerung in Folge der Bundeswehrreform sichern soll.Laut Mechthild Heil geht man im parlamentarischen Berlin davon aus, dass man in der Sitzungswoche des Deutschen Bundestages von 11. bis 15. Juni 2012 die konkreten Informationen zur Feinausplanung der Standorte erhält. Dann wird sich erweisen, wie lange der Standort Bad Neuenahr-Ahrweiler noch aufrecht erhalten bleibt und ob es eventuelle Übergangszeiten gibt, in denen zwar eine neue Organisationsstruktur mit der Zentrale in Koblenz gebildet wird, an der Heerstraße in Bad Neuenahr jedoch Arbeitsplätze zeitlich begrenzt erhalten bleiben. Die CDU-Bundestagabgeordnete verwies abschließend auch darauf, dass beim Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten im Januar der Antrag zur Prüfung einer verbilligten Abgabe von Bundeswehrimmobilien an Kommunen und deren Vereinbarkeit mit der Bundeshaushaltsordnung gegeben wurde.