17. Dezem­ber 2010

Stärkere Sensibilisierung notwendig — Dioxin in Futter- und Lebensmitteln

”Es darf nicht sein, dass aus Dumm­heit oder Pro­fit­stre­ben ver­un­rei­nig­te Stof­fe in die Lebens­mit­tel­ket­te gelan­gen.” Die Ver­brau­cher­schutz­be­auf­trag­te der CDU/CSU Bun­des­tags­frak­ti­on Mecht­hild Heil, Rhein­­land-Pfalz, begrüßt es, dass die­se Lebens­mit­tel nicht in den Han­del gelan­gen und auch die Staats­an­walt­schaft ein­ge­schal­tet ist, um eine straf­recht­li­che Über­prü­fung durch­zu­füh­ren. ”Wir soll­ten aber nicht ver­ges­sen, dass erst durch eine Selbst­kon­trol­le der Fir­ma das Pro­blem öffent­lich wur­de.” Mit Ver­wun­de­rung und Unver­ständ­nis reagiert Mecht­hild Heil auf einen Teil der öffent­li­chen Erklä­run­gen von Ver­brau­cher­schüt­zern und Ernäh­rungs­be­ra­tern. Hier wer­den Ver­brau­cher ver­un­si­chert und mit ein­sei­ti­ger Bera­tung für Wer­bung in eige­ner Sache instru­men­ta­li­siert. So wird Ver­brau­chern gera­ten Eier aus Frei­land­hal­tung zu essen, um einer Gesund­heits­ge­fähr­dung zu ent­ge­hen, ohne dar­über auf­zu­klä­ren, dass es lei­der gera­de bei die­ser Art von Pro­duk­ti­on zu Über­schrei­tun­gen der EU-Gren­z­­wer­­te für Dioxin kommt. Eben­so wird irre­füh­rend vor dem Ver­zehr von Fleisch gewarnt. Natür­li­cher­wei­se lagern aber auch Gemü­se und vor allem Fisch Dioxi­ne ein. Beson­ders fett­rei­che Fisch­ar­ten wei­sen häu­fig einen Anteil an Dioxi­nen auf, der die Grenz­wer­te über­schrei­tet. So sind in Finn­land und Schwe­den Aus­nah­me­re­geln von Grenz­wer­ten in Kraft für Lachs, Hering Forel­le und Saib­lin­ge. Das Bun­des­in­sti­tut für Risi­ko­be­wer­tung stellt fest: ”Die der­zeit ermit­tel­ten Dioxin­ge­hal­te lie­gen bei eini­gen Pro­ben über dem in der Euro­päi­schen Uni­on fest­ge­leg­ten Höchst­ge­halt. Sie stel­len jedoch kei­ne aku­te Gesund­heits­ge­fahr für Ver­brau­cher dar”. Erwach­se­ne müss­ten über einen län­ge­ren Zeit­raum hin­weg täg­lich 5 belas­te­te Eier ver­zeh­ren. ”Gesun­de Män­ner und Frau­en dür­fen wie gewohnt ihr Früh­stücks­ei essen” erklärt die Deut­sche Gesell­schaft für Ernährung.Die Lösung liegt nicht dar­in wie­der nach neu­en Geset­zen und staat­li­chen Kon­trol­len zu rufen. Die­se rei­chen voll­kom­men aus. Ver­brau­cher wol­len viel­mehr seriö­se und nach­voll­zieh­ba­re Infor­ma­tio­nen, um das Ver­trau­en in unse­re Lebens­mit­tel zu erhal­ten. Das ist Auf­ga­be der Poli­tik, der Ver­brau­cher­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen wie auch der Lebens­mit­tel­in­dus­trie, die eine stär­ke­re Sen­si­bi­li­sie­rung brauchen.