Stärkere Sensibilisierung notwendig — Dioxin in Futter- und Lebensmitteln
”Es darf nicht sein, dass aus Dummheit oder Profitstreben verunreinigte Stoffe in die Lebensmittelkette gelangen.” Die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU Bundestagsfraktion Mechthild Heil, Rheinland-Pfalz, begrüßt es, dass diese Lebensmittel nicht in den Handel gelangen und auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet ist, um eine strafrechtliche Überprüfung durchzuführen. ”Wir sollten aber nicht vergessen, dass erst durch eine Selbstkontrolle der Firma das Problem öffentlich wurde.” Mit Verwunderung und Unverständnis reagiert Mechthild Heil auf einen Teil der öffentlichen Erklärungen von Verbraucherschützern und Ernährungsberatern. Hier werden Verbraucher verunsichert und mit einseitiger Beratung für Werbung in eigener Sache instrumentalisiert. So wird Verbrauchern geraten Eier aus Freilandhaltung zu essen, um einer Gesundheitsgefährdung zu entgehen, ohne darüber aufzuklären, dass es leider gerade bei dieser Art von Produktion zu Überschreitungen der EU-Grenzwerte für Dioxin kommt. Ebenso wird irreführend vor dem Verzehr von Fleisch gewarnt. Natürlicherweise lagern aber auch Gemüse und vor allem Fisch Dioxine ein. Besonders fettreiche Fischarten weisen häufig einen Anteil an Dioxinen auf, der die Grenzwerte überschreitet. So sind in Finnland und Schweden Ausnahmeregeln von Grenzwerten in Kraft für Lachs, Hering Forelle und Saiblinge. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stellt fest: ”Die derzeit ermittelten Dioxingehalte liegen bei einigen Proben über dem in der Europäischen Union festgelegten Höchstgehalt. Sie stellen jedoch keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher dar”. Erwachsene müssten über einen längeren Zeitraum hinweg täglich 5 belastete Eier verzehren. ”Gesunde Männer und Frauen dürfen wie gewohnt ihr Frühstücksei essen” erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.Die Lösung liegt nicht darin wieder nach neuen Gesetzen und staatlichen Kontrollen zu rufen. Diese reichen vollkommen aus. Verbraucher wollen vielmehr seriöse und nachvollziehbare Informationen, um das Vertrauen in unsere Lebensmittel zu erhalten. Das ist Aufgabe der Politik, der Verbraucherschutzorganisationen wie auch der Lebensmittelindustrie, die eine stärkere Sensibilisierung brauchen.