Mechthild Heil MdB (CDU) besuchte Lebenshilfehaus in Sinzig — Gemeinsames Ziel ist bessere Integration behinderter Mitmenschen
Die CDU-Bundestagabgeordnete Mechthild Heil besuchte jetzt das Haus der Lebenshilfe in Sinzig. Gemeinsam mit dem Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion für den Bereich „Soziales“, Michael Schneider, ging es darum, sich über die Situation behinderter Mitmenschen im Kreis Ahrweiler zu informieren. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Stefan Möller, und der Leiter der Einrichtung in der Pestalozzistraße, Christian Degen, empfingen mit weiteren Vorstandsmitgliedern die Christdemokraten. Die Lebenshilfe ist der einzige Anbieter im Landkreis Ahrweiler, der im Sinne eines vollstationären Angebots ein Wohnangebot für Menschen mit geistigen Behinderungen vorhält. 36 Plätze werden dabei in Sinzig bereitgestellt. Dem Lebenshilfehaus sind auch Außenwohngruppen angegliedert, in denen behinderte Menschen eigenständiger als in der Heimeinrichtung leben können. Auch am Sinziger Kaiserplatz sowie in der Jesuitenstraße in Bad Neuenahr gibt es Appartements für Menschen mit Behinderungen. Mechthild Heil verwies auf den stetigen Fortschritt bei der Integration behinderter Mitmenschen. Man wolle weg von der Fürsorge hin zur aktiven Lebensgestaltung. Bundespolitisch sollen die Selbstbestimmung, Teilhabe, Chancengleichheit und Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen verbessert werden. Unter anderem soll die gemeinsame Erziehung und Bildung von Kindern mit und ohne Behinderungen vorangetrieben werden. Des Weiteren sollen die Berufschancen für Menschen mit Behinderungen verbessert werden. „Wir müssen aber auch die Barrieren abbauen, denen sich behinderte Menschen täglich gegenübersehen,“ betonte die Parlamentarierin. „Nicht nur das private Umfeld ist gefragt, sondern das Mitdenken aller Menschen. Deshalb werden wir verstärkt die Aufklärungsarbeit unterstützen. Das Problembewusstsein für die Angelegenheiten von Menschen mit Behinderungen muss noch größer werden“. Seitens der Vertreter der Lebenshilfe wurden auch die Diskrepanz bei Finanzierung von Integrationshelfern in Schulen und Kindergärten, Probleme bei der Findung von bezahlbarem Wohnraum beim Betreuten Wohnen sowie der Wunsch vieler Betroffener auch nach einer stationärer Versorgung angesprochen. Daneben wurde auch der Integrationsbetrieb InBelAhr „Hof Blasweiler“ und das neue Wohnprojekt Antweiler zum betreuten Wohnen für Menschen mit Behinderung vorgestellt. Michael Schneider hob in der Diskussion hervor, dass der Kreis Ahrweiler mit Ausgaben von 33,6 Millionen Euro – Stand 2009 –den weitaus größten Einzelplan des Kreishaushaltes für die Eingliederungshilfe behinderten Menschen habe. Gemäß dem Teilhabeplan des Kreises Ahrweiler geht man dabei weg von angebotsorientierten Planungen hin zur Entwicklung personenorientierter ambulanter Hilfesysteme. Im Zentrum der Teilhabeplanungen stehen der bedarfsorientierte Ausbau des Betreuten Wohnens und anderer geeigneter Wohnformen, die Schaffung von behindertengerechten Arbeitsplätzen, der Ausbau von tages- und freizeitstrukturierenden Angeboten, die Optimierung der Angebote der Frühförderung und die Schaffung von integrativen Angeboten in Schulen und Kindergärten.