27. Juli 2012

Rhein-Zeitung — Berliner Notizen Juli 2012

Jeden Monat stellt mir die Rhein-Zei­­tung Fra­gen zu aktu­el­len poli­ti­schen The­men und per­sön­li­chen Erlebnissen:[B]In immer mehr Bun­des­län­dern regt sich Wider­stand gegen die Pra­xis­ge­bühr. Ist die Abschaf­fung über­fäl­lig? [/B] Das eigent­li­che Ziel wur­de ver­fehlt. Mit der Ein­füh­rung der Pra­xis­ge­bühr woll­te man die stei­gen­de Zahl der Arzt­be­su­che dämp­fen. Das ist nicht gelun­gen. Und mehr noch. Die Gebühr hat zu mehr Büro­kra­tie geführt, weil die Pra­xen die­sen ver­steck­ten Kas­sen­bei­trag ein­zie­hen müs­sen. Eine Dop­pel­struk­tur ist ent­stan­den, die nie­man­dem hilft. Ande­rer­seits dür­fen wir nicht die Augen vor den wei­ter stei­gen­den Aus­ga­ben im Gesund­heits­we­sen ver­schlie­ßen. Die Kas­sen müs­sen des­halb Rück­la­gen auf­bau­en kön­nen. Und wir hal­ten wei­ter an unse­rem Ziel fest, die Gesamt­last der Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge 2013 unter 40 Pro­zent zu hal­ten. Das ist gut für Arbeit­neh­mer wie Arbeit­ge­ber und damit gut für unse­re Wirt­schaft. An der Pra­xis­ge­bühr führt also im Moment kein Weg vor­bei. [B]Wegen des gerin­gen Frau­en­an­teils in den rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Kom­mu­nal­par­la­men­ten erwägt die Lan­des­re­gie­rung zur nächs­ten Wahl 2014 eine gesetz­li­che Quo­te für die Wahl­lis­ten der Par­tei­en. Ist die Quo­te der rich­ti­ge Weg?[/B] Nein. Wir brau­chen kei­ne von Kurt Beck vor­ge­schrie­be­ne Quo­te. Wenn es ihm mit dem The­ma ernst wäre, hät­te er die letz­ten 20 Jah­re sei­nes Amtes als Lan­des­vor­sit­zen­der der SPD nut­zen kön­nen und dies in sei­ner eige­nen Par­tei umge­setzt. Die­se Chan­ce hat er ver­tan. In der SPD ste­hen für die Spit­zen­äm­ter in Bund und Land nach wie vor nur Män­ner in den Start­lö­chern. Von Kurt Beck brau­chen wir also in Sachen Gleich­be­rech­ti­gung kei­ne Belehrungen.[B]Darauf freue ich mich heu­te schon:[/B] Die olym­pi­schen Spie­le in Lon­don. Ich bin gespannt auf die Orga­ni­sa­ti­on der Ver­an­stal­tung aber noch mehr auf die Leis­tun­gen unse­rer Sport­ler. Als Mit­glied im Sport­aus­schuss konn­te ich den ein oder ande­ren Ath­le­ten per­sön­lich ken­nen ler­nen und wur­de vom Olym­pi­schen Fie­ber ange­steckt. Ich drü­cke allen ganz fest die Dau­men. Mögen sie ihre Zie­le erreichen.[B]Ein schö­nes Erleb­nis abseits der Politik:[/B] Ich war einen Tag mit Förs­ter Göke im Stadt­wald von May­en per Moun­tain­bike unter­wegs. Nie­der­wald­be­wirt­schaf­tung, Auf­fors­tungs­maß­nah­men, Schutz­hüt­ten, Rad- und Reit­we­ge, aber auch ein Rund­weg für Roll­stuhl­fah­rer stan­den auf dem Pro­gramm. Herr­li­che Luft, ein wenig Bewe­gung und viel Infor­ma­ti­on – es war ein tol­ler Tag.