27. August 2012

Reise nach Lateinamerika — Bundesministerin Aigner besucht Brasilien und Argentinien

Vor dem Hin­ter­grund der star­ken Ertrags­ein­bu­ßen durch die ver­hee­ren­de Dür­re in den USA und wid­ri­ge Wit­te­rung in wei­te­ren Erzeu­ger­län­dern der Welt wer­den die Preis­stei­ge­run­gen bei Lebens- und Fut­ter­mit­teln und deren besorg­nis­er­re­gen­de Aus­wir­kun­gen auf die Situa­ti­on der hun­gern­den Men­schen in Ent­wick­lungs­län­dern ein Schwer­punkt der Gesprä­che sein. „Wir müs­sen gemein­sam alles dar­an set­zen, zu ver­mei­den, dass sich die Situa­ti­on auf den welt­wei­ten Agrar­märk­ten wei­ter ver­schärft. Dabei gilt: Die Ver­sor­gung der Men­schen mit Nah­rungs­mit­teln muss bei der land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on obers­te Prio­ri­tät haben“, sag­te Aigner am Frei­tag in Ber­lin.[MEHR]Die Rei­se soll zudem der Ver­tie­fung der guten bila­te­ra­len agrar- und han­dels­po­li­ti­schen Bezie­hun­gen sowie der Iden­ti­fi­zie­rung von neu­en Koope­ra­ti­ons­pro­jek­ten im Bereich der Aus- und Wei­ter­bil­dung und der Agrar­for­schung die­nen. „Mit Bra­si­li­en und Argen­ti­ni­en ver­bin­den uns lang­jäh­ri­ge sta­bi­le und gute Bezie­hun­gen, auf denen wir – über den Han­del hin­aus – auf­bau­en möch­ten. Die bra­si­lia­ni­sche und die argen­ti­ni­sche Land­wirt­schaft spie­len eine zen­tra­le Rol­le bei der welt­wei­ten Ver­sor­gung mit Lebens- und Fut­ter­mit­teln. Ihre Bedeu­tung wird, bedingt durch das ste­ti­ge Wachs­tum der Welt­be­völ­ke­rung und durch ver­än­der­te Kli­ma­be­din­gun­gen, wei­ter zuneh­men. Ange­sichts knap­per Natur­res­sour­cen wird nur eine nach­hal­ti­ge Agrar­er­zeu­gung auf Dau­er Ver­sor­gungs­si­cher­heit gewähr­leis­ten. Ich möch­te mich daher mit unse­ren Part­nern auf gemein­sa­me Zie­le für eine nach­hal­ti­ge­re Pro­duk­ti­on ver­stän­di­gen“, erklär­te Aigner vor der Abrei­se nach Lateinamerika.Vom 26. bis zum 29. August wird die Bun­des­mi­nis­te­rin zunächst in Bra­si­li­en poli­ti­sche Gesprä­che mit dem Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Men­des Ribei­ro Fil­ho, dem Minis­ter für länd­li­che Ent­wick­lung Pepe Var­gas und dem Prä­si­den­ten der Agrar­for­schungs­ein­rich­tung Embra­pa, Dr. Pedro Anto­nio Arraes Perei­ra, füh­ren. Außer­dem wird sie die größ­te Land­wirt­schafts­mes­se Latein­ame­ri­kas „Expoin­ter“ und ein vom Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um geför­der­tes Genos­sen­schafts­pro­jekt in Rio Gran­de do Sul besuchen.Vom 29. August bis zum 3. Sep­tem­ber wer­den sich Minis­te­rin Aigner und die Dele­ga­ti­on in Argen­ti­ni­en auf­hal­ten, um wei­te­re poli­ti­sche Gesprä­che unter ande­rem mit dem argen­ti­ni­schen Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Nober­to Yau­har zu füh­ren. Schwer­punkt wird auch hier das The­ma Ver­bes­se­rung der Welt­ernäh­rungs­si­tua­ti­on sein. Argen­ti­ni­en hat sich mit dem „Stra­te­gie­plan für der Agrar- und Ernäh­rungs­in­dus­trie“ ambi­tio­nier­te Zie­le gesetzt und for­ciert eine Pro­duk­ti­ons­stei­ge­rung, so dass bis zum Jahr 2020 rund 600 Mil­lio­nen statt bis­her 400 Mil­lio­nen Men­schen durch die argen­ti­ni­sche Land­wirt­schaft ernährt wer­den sol­len. Außer­dem wer­den The­men der Nach­hal­tig­keit und der argen­ti­ni­schen Han­dels­po­li­tik bespro­chen. Neben den poli­ti­schen Gesprä­chen wird die Dele­ga­ti­on den Rin­­der­­züch­­tungs- und Mast­be­trieb „La Tor­ca­ci­ta“ besich­ti­gen, um sich vor Ort ein Bild von der argen­ti­ni­schen Rin­der­zucht zu machen.