Mit Ultraschalltechnik kann gegen Betrüger vorgegangen werden — Mechthild Heil MdB (CDU): „Tachomanipulation unterbinden“
Nach einschlägigen Schätzungen ist in Deutschland etwa jeder dritte Gebrauchtwagen von Tachomanipulation betroffen. Der dadurch entstandene Schaden beläuft sich auf über 6 Milliarden Euro. Dazu meint Mechthild Heil, CDU-Wahlkreisabgeordnete und Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: „Tachomanipulation ist kein Kavaliersdelikt.“ So ist es heute mit einem Manipulationsgerät für gut 70 Euro möglich, den Tachostand an Fahrzeugen einfach zu verändern. „Den Tachostand zu verändern ist noch keine Straftat, das Auto aber mit dem manipulierten Stand zu verkaufen aber schon, der Nachweis der Manipulierung ist aber oft nicht einfach,“ so die Abgeordnete. In Deutschland hängt der Preis eines Autos maßgeblich vom Baujahr und dem Kilometerstand ab. Die Manipulation am Tachostand macht im Durschnitt etwa 3000 Euro Wertsteigerung pro Fahrzeug aus. In ihrem Wahlkreisbüro in Ahrweiler traf sich Mechthild Heil jetzt mit Michael Schmutzenhofer und Jörg Rathmann vom Unternehmen „Tacho-Spion“, die mit ihrer Technik eine aus ihrer Sicht verlässliche Methode präsentierten, Tachomanipulationen aufzudecken. Jeder Motor erzeugt im Betrieb Ultraschallgeräusche, die mithilfe eines Spezialmikrofons ohne Eingriff in den Motor aufgezeichnet und ausgewertet werden können. Die Messergebnisse zeigen dem Experten verlässlich den Grad der Abnutzung des Motos und können mit dem Tachostand abgeglichen werden. Man verspricht sich eine Genauigkeit von plus-minus 10 Prozent, so dass Manipulationen am Tacho aufgedeckt werden können.Mechthild Heil schlägt weiterhin vor, eine Datenbank einzurichten, in die die Tachostände nach jeder Kontrolle, sei es die Hauptuntersuchung, Reifenwechsel, Panne oder Ölwechsel einzuspeisen sind, denn dabei werden sowieso jedes Mal die Tachostände notiert. In Belgien ist eine solche Datenbank staatlich geregelt, Mechthild Heil möchte sie aber zunächst auf freiwilliger Basis einführen. „Damit kann dann nachvollzogen werden, wo und wann ein PKW zur Kontrolle war und ob die Angaben logisch sind“, äußert sich Mechthild Heil. Darüber hinaus plädiert sie für die Einführung sicherer Hardware-Chips in den Fahrzeugen, um die Manipulation zu erschweren. Dazu sagt die Abgeordnete: „100 Prozent Sicherheit werden wir nie erreichen, beide Maßnahmen gemeinsam, erschweren aber deutlich die Manipulation und den Verkauf von manipulierten Autos.“