21. Novem­ber 2015

Mit Ultraschalltechnik kann gegen Betrüger vorgegangen werden — Mechthild Heil MdB (CDU): „Tachomanipulation unterbinden“

Nach ein­schlä­gi­gen Schät­zun­gen ist in Deutsch­land etwa jeder drit­te Gebraucht­wa­gen von Tacho­ma­ni­pu­la­ti­on betrof­fen. Der dadurch ent­stan­de­ne Scha­den beläuft sich auf über 6 Mil­li­ar­den Euro. Dazu meint Mecht­hild Heil, CDU-Wahl­­­k­reis­a­b­­ge­or­d­­ne­­te und Ver­brau­cher­schutz­be­auf­trag­te der CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on: „Tacho­ma­ni­pu­la­ti­on ist kein Kava­liers­de­likt.“ So ist es heu­te mit einem Mani­pu­la­ti­ons­ge­rät für gut 70 Euro mög­lich, den Tacho­stand an Fahr­zeu­gen ein­fach zu ver­än­dern. „Den Tacho­stand zu ver­än­dern ist noch kei­ne Straf­tat, das Auto aber mit dem mani­pu­lier­ten Stand zu ver­kau­fen aber schon, der Nach­weis der Mani­pu­lie­rung ist aber oft nicht ein­fach,“ so die Abge­ord­ne­te. In Deutsch­land hängt der Preis eines Autos maß­geb­lich vom Bau­jahr und dem Kilo­me­ter­stand ab. Die Mani­pu­la­ti­on am Tacho­stand macht im Durschnitt etwa 3000 Euro Wert­stei­ge­rung pro Fahr­zeug aus. In ihrem Wahl­kreis­bü­ro in Ahr­wei­ler traf sich Mecht­hild Heil jetzt mit Micha­el Schmut­zen­ho­fer und Jörg Rath­mann vom Unter­neh­men „Tacho-Spi­on“, die mit ihrer Tech­nik eine aus ihrer Sicht ver­läss­li­che Metho­de prä­sen­tier­ten, Tacho­ma­ni­pu­la­tio­nen auf­zu­de­cken. Jeder Motor erzeugt im Betrieb Ultra­schall­ge­räu­sche, die mit­hil­fe eines Spe­zi­al­mi­kro­fons ohne Ein­griff in den Motor auf­ge­zeich­net und aus­ge­wer­tet wer­den kön­nen. Die Mess­ergeb­nis­se zei­gen dem Exper­ten ver­läss­lich den Grad der Abnut­zung des Motos und kön­nen mit dem Tacho­stand abge­gli­chen wer­den. Man ver­spricht sich eine Genau­ig­keit von plus-minus 10 Pro­zent, so dass Mani­pu­la­tio­nen am Tacho auf­ge­deckt wer­den können.Mechthild Heil schlägt wei­ter­hin vor, eine Daten­bank ein­zu­rich­ten, in die die Tacho­stän­de nach jeder Kon­trol­le, sei es die Haupt­un­ter­su­chung, Rei­fen­wech­sel, Pan­ne oder Ölwech­sel ein­zu­spei­sen sind, denn dabei wer­den sowie­so jedes Mal die Tacho­stän­de notiert. In Bel­gi­en ist eine sol­che Daten­bank staat­lich gere­gelt, Mecht­hild Heil möch­te sie aber zunächst auf frei­wil­li­ger Basis ein­füh­ren. „Damit kann dann nach­voll­zo­gen wer­den, wo und wann ein PKW zur Kon­trol­le war und ob die Anga­ben logisch sind“, äußert sich Mecht­hild Heil. Dar­über hin­aus plä­diert sie für die Ein­füh­rung siche­rer Har­d­­wa­re-Chips in den Fahr­zeu­gen, um die Mani­pu­la­ti­on zu erschwe­ren. Dazu sagt die Abge­ord­ne­te: „100 Pro­zent Sicher­heit wer­den wir nie errei­chen, bei­de Maß­nah­men gemein­sam, erschwe­ren aber deut­lich die Mani­pu­la­ti­on und den Ver­kauf von mani­pu­lier­ten Autos.“