22. März 2019

BerlinInfo Nr. 29 vom 22.03.2019

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

 

in vie­len Part­ner­schaf­ten ist manch­mal der Wurm drin. Paa­re, die unbe­dingt zusam­men­blei­ben wol­len, erneu­ern dann in einer fei­er­li­chen Zere­mo­nie ihr Ehe­ver­spre­chen, um den Zau­ber von einst zurück­zu­ho­len. So ähn­lich wie gera­de zwi­schen Deutsch­land und Frank­reich? Nein! Seit 56 Jah­ren haben wir den Ély­­sée-Ver­­­trag, den wir am 22. Janu­ar 2019 mit dem Aache­ner Ver­trag erneu­ert haben. Doch wir gehen sogar einen Schritt wei­ter. Eine stand­haf­te Bezie­hung lebt näm­lich nicht nur von ihren gro­ßen Ges­ten, son­dern von all den gemein­sa­men Momen­ten, die das all­täg­li­che Zusam­­men-leben aus­ma­chen. Daher haben wir die­sen Mitt­woch ein deutsch-fran­­zö­­si­­sches Par­la­ments­ab­kom­men im Bun­des­tag geschlos­sen. Wäh­rend die gro­ßen, sym­bol­träch­ti­gen Ver­trä­ge aus Paris und Aachen die Zusam­men­ar­beit unse­rer Regie­run­gen beschrei­ben, basiert das neue Abkom­men auf der Freund­schaft zwei­er Völ­ker. Des­halb kom­men die Par­la­men­te, als Ver­tre­ter bei­der Völ­ker, zusam­men und bil­den eine gemein­sa­me Par­la­men­ta­ri­sche Ver­samm­lung. Doch der Ver­trag hat auch ganz prak­ti­sche Aus­wir­kun­gen. So sol­len län­der­über­grei­fen­de Bür­ger­initia­ti­ven und Städ­te­part­ner­schaf­ten unter­stützt wer­den, gemein­sa­me Her­aus­for­de­run­gen durch ein Zukunfts­werk ange­gan­gen wer­den und Grenz­re­gio­nen, wie unser schö­nes Rhein­­land-Pfalz, mehr Befug­nis­se und Res­sour­cen für grenz­über­schrei­ten­de Pro­jek­te erhal­ten. Eine ver­gleich­bar enge Zusam­men­ar­beit wie zwi­schen den Par­la­men­ten von Deutsch­land und Frank­reich gibt es nir­gends anders auf der Welt.

Am kom­men­den Mon­tag wird sich die Ver­samm­lung in Paris kon­sti­tu­ie­ren. Dort kom­men dann die jeweils 50 deut­schen und 50 fran­zö­si­schen Abge­ord­ne­ten erst­mals zusammen.

Ich freue mich auf das neue Kapi­tel einer alten Freund­schaft, die hof­fent­lich noch vie­le Jah­re in enger Ver­bun­den­heit und guter Nach­bar­schaft bestehen wird.

 

In die­sem Sin­ne: Bis bald, Freun­deà bien­tôt, amis!

 

Mecht­hild Heil

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