18. Janu­ar 2022

Heil: Die Abschaffung von § 219a StGB hilft Frauen nicht — Informationen über Schwangerschaftsabbrüche sind ausreichend vorhanden und gut zugänglich

Der Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter hat einen Refe­ren­ten­ent­wurf vor­ge­legt, mit dem die Straf­vor­schrift der Wer­bung für den Schwan­ger­schafts­ab­bruch auf­ge­ho­ben wer­den soll. Dazu erklärt Mecht­hild Heil, Vor­sit­zen­de der Grup­pe der Frau­en der CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on:

Die Strei­chung von § 219a StGB hilft uns Frau­en nicht. Denn es gibt kei­nen Infor­ma­ti­ons­man­gel über Schwan­ger­schafts­ab­brü­che in Deutsch­land, der besei­tigt wer­den müss­te. Ärz­te dür­fen auf ihrer Web­site auch heu­te schon auf Schwan­ger­schafts­ab­brü­che hin­wei­sen und Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te von Kran­ken­kas­sen oder ande­ren Stel­len ver­lin­ken. Ledig­lich offen­siv wer­ben dür­fen sie für Schwan­ger­schafts­ab­brü­che nicht.

Wich­ti­ger als ärzt­li­che Geschäfts­in­ter­es­sen und aus mei­ner Sicht ent­schei­dend ist ein guter Zugang zu medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung und eine ergeb­nis­of­fe­ne Bera­tung der Frau, die eine wirk­li­che Hil­fe in einer für sie emo­tio­nal extrem schwie­ri­gen Situa­ti­on ist. Wir als Gesell­schaft haben die Auf­ga­be, den Frau­en unein­ge­schränkt zur Sei­te zu ste­hen, ihre Ent­schei­dung zu respek­tie­ren, sie in die­ser Situa­ti­on nicht allein zu las­sen und als Staat auch Anwalt des unge­bo­re­nen Lebens zu sein. Dies ist in der Ver­gan­gen­heit in einem brei­ten gesell­schaft­li­chen Kon­sens gelun­gen. Die Strei­chung des § 219a ist des­halb falsch.”