30. Juni 2023

Mechthild Heil MdB (CDU): „Heimische Tourismusbranche stärken“

3,2 Mil­lio­nen Arbeits­plät­ze in Deutsch­land, eine Brut­to­wert­schöp­fung von über 105 Mil­li­ar­den Euro, ein wich­ti­ger Bei­trag zur Völ­ker­ver­stän­di­gung – die hei­mi­sche Tou­ris­mus­bran­che hat eine erheb­li­che Bedeu­tung. Doch zum Start in die Som­mer­fe­ri­en sind die Her­aus­for­de­run­gen rie­sig. „Der für den Tou­ris­mus zustän­di­ge Wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck zeigt trotz die­ser enor­men Bedeu­tung der Tou­ris­mus­bran­che aber aktu­ell kein Herz für die Betrie­be und ihre Mit­ar­bei­ter. Damit setzt er nicht nur Mil­lio­nen Arbeits­plät­ze aufs Spiel, son­dern scha­det dem Gedan­ken des Tou­ris­mus in Deutsch­land und auf der gan­zen Welt“, kri­ti­siert Mecht­hild Heil, CDU-Bun­­des­­tags­­­ge­or­d­­ne­­te, anläss­lich der begin­nen­den Feri­en­sai­son in Deutschland.

Die Christ­deo­kra­tin sorgt sich ange­sichts der Bedeu­tung der Tou­ris­mus­wirt­schaft in den Land­krei­sen Ahr­wei­ler und May­en-Koblenz um die Zukunfts­per­spek­ti­ven der Bran­che. Vor allem die von der Bun­des­re­gie­rung betrie­be­ne Neu­aus­rich­tung der natio­na­len Tou­ris­mus­stra­te­gie ist kri­tisch zu bewer­ten. Die CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on hat ein Posi­ti­ons­pa­pier ver­fasst, in dem eige­ne Schwer­punk­te, Ziel­set­zun­gen und kon­kre­te Vor­schlä­ge skiz­ziert wer­den. Mecht­hild Heil dazu: „Robert Habeck und die Ampel­ko­ali­ti­on rich­ten die Tou­ris­mus­po­li­tik fast aus­schließ­lich auf die Aspek­te Nach­hal­tig­keit und Kli­ma­schutz. Natür­lich ver­dient Kli­ma­schutz und Nach­hal­tig­keit auch im Bereich Tou­ris­mus Beach­tung. Die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Bran­che mit über drei Mil­lio­nen Beschäf­tig­ten in der Gas­tro­no­mie, der Hotel­le­rie, in Rei­se­bü­ros, bei Rei­se­ver­an­stal­tern, bei Ver­kehrs­un­ter­neh­men und wei­te­ren Tou­ris­mus­an­bie­tern spielt aber in der ver­folg­ten Ziel­set­zung fast über­haupt kei­ne Rolle.“

Dabei sieht sich die Bran­che aktu­ell gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen gegen­über. „Die anhal­tend hohe Infla­ti­on, die Nach­wir­kun­gen der Coro­­na-Pan­­de­­mie, der Mit­ar­bei­ter­man­gel und die durch den Krieg in der Ukrai­ne beding­te Zurück­hal­tung von Tou­ris­ten und Geschäfts­kun­den vor allem aus Asi­en und Ame­ri­ka setzt gera­de die klei­ne­ren und mit­tel­stän­di­sche Tou­ris­mus­be­trie­be unter erheb­li­chen Druck. Die Ampel sieht dies nicht.“

Kon­kret for­dert Heil die Regie­rungs­ko­ali­tio­nen auf, sich end­lich für die Bei­be­hal­tung der ermä­ßig­ten Mehr­wert­steu­er für die Gas­tro­no­mie ein­zu­set­zen. „Ange­sichts der hohen Kos­ten für Lebens­mit­tel, für Ener­gie und Per­so­nal set­ze ich mich dafür ein, den Betrie­ben finan­zi­el­le Pla­nungs­si­cher­heit zu geben. Des­halb haben wir einen Gesetz­ent­wurf ein­ge­bracht, die ermä­ßig­te Mehr­wert­steu­er auf Spei­sen auf Dau­er bei­zu­be­hal­ten. Die Ampel hat die­sen Gesetz­ent­wurf letz­te Woche im Finanz- und Tou­ris­mus­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges mit dem Argu­ment abge­lehnt, er gehe zwar in die rich­ti­ge Rich­tung, nur der Zeit­punkt sei falsch, da die Haus­halts-bera­­tun­­gen abge­war­tet wer­den müss­ten. Schon jetzt habe das anhal­ten­de Restau­rant- und Gas­tro­no­mie­ster­ben — nach DEHO­­GA-Anga­­ben haben bun­des­weit allein 2020 und 2021 über 36.000 Unter­neh­men auf­ge­ge­ben — nicht nur nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die tou­ris­ti­sche Infra­struk­tur, son­dern schmä­le­re auch die Attrak­ti­vi­tät des länd­li­chen Rau­mes. Mecht­hild Heil: „Wenn die letz­te Knei­pe stirbt, wird es still im Dorf.“