9. Novem­ber 2023

Mechthild Heil: Menschenunwürdige Zustände in der Prostitution beenden – Sexkauf bestrafen

Anläss­lich der kata­stro­pha­len Situa­ti­on für Men­schen in der Pro­sti­tu­ti­on in Deutsch­land bezieht die CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on kla­re Posi­ti­on für einen Para­dig­men­wech­sel in Poli­tik und Gesetz­ge­bung in Form des Sexkauf­ver­bots.  Dazu erklärt Mecht­hild Heil:

Das bis­he­ri­ge Pro­sti­tu­ier­ten­schutz­ge­setz ist geschei­tert. Es schützt Pro­sti­tu­ier­te nicht. Hun­der­tau­sen­de Frau­en in der Zwangs­pro­sti­tu­ti­on wer­den unter erbärm­li­chen Umstän­den benutzt und erfah­ren Gewalt. Ihre Kör­per wer­den be- und gehan­delt wie bil­li­ge Ware. Ihr Leben ist zer­stört, wäh­rend der Men­schen­han­del blüht. Die­se Miss­stän­de sind für uns als CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on uner­träg­lich. Sie im jet­zi­gen Sys­tem zu ver­hin­dern, ist unmög­lich. Des­halb for­dern wir als ers­te Frak­ti­on im Deut­schen Bun­des­tag einen grund­le­gen­den Kurswechsel.

Pro­sti­tu­ti­on wird es immer geben, aber mit einem Sexkauf­ver­bot in deut­lich klei­ne­rem Umfang. Ste­reo­ty­pe Argu­men­te pro Lega­li­tät, wonach es sich um einen frei­wil­lig und selbst­be­stimmt aus­ge­üb­ten Beruf wie jeden ande­ren han­delt, oder die mit einem Sexkauf­ver­bot erwar­te­te Ver­la­ge­rung ins Dun­kel­feld grei­fen nicht. Pro­sti­tu­ti­on fin­det bereits heu­te viel­fach im Dun­kel­feld statt. Die aller­meis­ten Men­schen in der Zwangs­pro­sti­tu­ti­on lei­den nicht nur unter ihrer indi­vi­du­el­len Situa­ti­on von Abhän­gig­keit, Unter­drü­ckung und Aus­beu­tung, sie wer­den auch von der Gesell­schaft nicht gesehen.

Als Staat kön­nen wir Frau­en nicht in der Pro­sti­tu­ti­on, son­dern nur vor der Pro­sti­tu­ti­on schüt­zen. Des­halb wol­len wir die in ande­ren euro­päi­schen Staa­ten gemach­ten Erfah­run­gen nut­zen und das soge­nann­te „Nor­di­sche Modell“, also das straf­be­wehr­te Sexkauf­ver­bot für Frei­er bei gleich­zei­ti­ger Straf­frei­heit für Pro­sti­tu­ier­te, zu einem von Prä­ven­ti­on und Aus­stiegs­an­ge­bo­ten beglei­te­ten natio­na­len Modell für Deutsch­land weiterentwickeln.

Als CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on set­zen wir uns ein für die Rech­te und den Schutz von Frau­en. Wir tre­ten mit aller Kraft ein gegen den geschlechts­spe­zi­fi­schen Miss­brauch von Macht, der die Geschäfts­grund­la­ge der Sex­in­dus­trie ist. Wir wol­len die Gleich­stel­lung in unse­rer Gesell­schaft wei­ter stärken.“