19. Mai 2017

Schleppender Ausbau von Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz — Mechthild Heil kritisiert die Landesregierung

Zur För­de­rung des Aus­baus von Kin­der­ta­ges­stät­ten hat der Bund den Län­dern seit 2008 ins­ge­samt über 10 Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung gestellt – Geld, das in Rhein­­land-Pfalz offen­sicht­lich nicht effek­tiv genutzt wird. Denn hier feh­len für 16 Pro­zent der unter Drei­jäh­ri­gen Betreu­ungs­plät­ze, wir bil­den zusam­men mit Bre­men, wo 20,2 Pro­zent der unter Drei­jäh­ri­gen kei­nen Betreu­ungs­platz haben, und Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len (16,2 Pro­zent) das Schluss­licht im Aus­bau der Kin­der­ta­ges­stät­ten. Damit liegt Rhein­­land-Pfalz weit über dem bun­des­wei­ten Durch­schnitt, wie die neu­es­ten Zah­len des Insti­tuts der Deut­schen Wirt­schaft Köln zeigen.
Obwohl die rhein­­land-pfäl­­zi­­sche Lan­des­re­gie­rung in den Jah­ren 2008–2013 103 Mio. Euro vom Bund erhal­ten hat und bis 2018 noch ein­mal auf 26 Mio. zugrei­fen kann, feh­len tau­sen­de Betreuungsplätze.
Dazu Mecht­hild Heil: „So trau­rig und erschre­ckend die­se Zah­len sind, so wenig haben sie mich über­rascht: Die SPD-geführ­­te Lan­des­re­gie­rung hat es seit 2008 ver­säumt, die Betreu­ungs­si­tua­ti­on ent­schei­dend zu ver­bes­sern. Obwohl die finan­zi­el­len Mit­tel im Über­fluss zur Ver­fü­gung ste­hen, geht der Aus­bau der Kin­der­ta­ges­stät­ten nicht aus­rei­chend vor­an. Dabei ist es wohl auch kein Zufall, dass auch Bre­men und Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len SPD-geführ­­te Lan­des­re­gie­run­gen haben.“
Die für die Ver­bes­se­rung der Betreu­ungs­si­tua­ti­on bereit­ge­stell­ten Mit­tel müs­sen end­lich effek­tiv ein­ge­setzt wer­den, damit jede Fami­lie indi­vi­du­ell ent­schei­den kann, ob und wann sie ihre Kin­der in eine Kin­der­ta­ges­stät­te geben möchte.