26. Okto­ber 2023

Mechthild Heil: „EU-Verordnung käme de facto einem Berufsverbot im Weinbau gleich“

Der Wein­bau in Deutsch­land ist in Gefahr“, warnt die CDU-Bun­­des­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Mecht­hild Heil. Hin­ter­grund sei die geplan­te EU-Ver­­or­d­­nung zum Ver­bot von Pflan­zen­schutz­mit­teln in bestimm­ten Gebie­ten. „Wird die­se nach jet­zi­gem Ver­ord­nungs­ent­wurf umge­setzt, käme das de fac­to einem Berufs­ver­bot für vie­le kon­ven­tio­nell als auch für bio­lo­gisch arbei­ten­de Win­ze­rin­nen und Win­zer gleich“, so Heil wei­ter. Denn wei­te Tei­le der rhein­­land-pfäl­­zi­­schen und saar­län­di­schen Reb­flä­chen befän­den sich in eben die­sen Land­schafts­schutz­ge­bie­ten. Nicht zu ver­ges­sen: die Land­wir­te, die hier in ähn­li­cher Wei­se von einem Pflan­zen­schutz­mit­tel­ver­bot betrof­fen wären. Dies betrifft vor allem auch das Wein­an­bau­ge­biet „Ahr“.

Des­halb haben sich die Mit­glie­der der bei­den CDU-Lan­­des­­grup­­pen Rhein­­land-Pfalz und Saar­land in einem Schrei­ben an den Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­ter Cem Özd­emir gewandt. Dar­in for­dern sie ihn auf: „Set­zen Sie sich für kla­re Anpas­sun­gen der geplan­ten EU-Pflan­­zen­­schut­z­­mi­t­­tel­­ver­­or­d­­nung ein. Ein Berufs­ver­bot muss aus­ge­schlos­sen und Planungs­sicherheit gege­ben wer­den.“ Denn: Der Rebe ist es ohne Pflan­zen­schutz nicht mög­lich, sich vor Krank­heits­er­re­gern zu schüt­zen und gesund zu blei­ben. Dar­über hin­aus ist eine pau­scha­le Pflan­zen­schutz­mit­tel­re­duk­ti­on auf­grund von Stan­d­ort- und Wet­ter­be­din­gun­gen schlicht nicht mög­lich, was auch für bio­lo­gisch arbei­ten­de Wein­bau­be­trie­be gilt.

Gera­de weil die Win­zerin­nern und Win­zer in Deutsch­land eigen­in­itia­tiv bereits sehr viel tun, um die Umwelt zu schüt­zen, so bei­spiels­wei­se die ein­ge­setz­te Men­ge an Pflanzenschutz­mitteln nicht nur auf das mini­mal Nötigs­te zu redu­zie­ren, son­dern die­se auch prä­zi­se auf­zu­brin­gen, äußern die CDU-Abge­­or­d­­ne­­ten aus Rhein­­land-Pfalz und dem Saar­land ihr völ­li­ges Unver­ständ­nis über die Plä­ne der EU und erwar­ten von Minis­ter Özd­emir: „Beken­nen Sie sich zu den Win­ze­rin­nen und Win­zern in Deutsch­land, machen Sie sich für sie stark und kor­ri­gie­ren Sie – gemein­sam mit Ihren Kol­le­gen aus ande­ren euro­päi­schen Wein­bau­na­tio­nen – die Plä­ne der Euro­päi­schen Kommission.“